Vereinsleben in Seelingstädt

Die Vereine heute bilden genau wie damals eine wichtige Grundlage für den Zusammenhalt in unserem Ort.

Später bauten der Gastwirt Paul Möbius und sein Sohn Erich, beide selbst passionierte Kegelsportler, die Kegelbahn zu einer wettkampfgerechten „Asphalt-Bundesbahn“ aus. Bis zum Jahr 1975 fanden hier Wettkämpfe oder auch Preiskegeln statt. 1950 bildeten die Sportler unter Leitung von Paul Petzold die Sportgemeinschaft (SG) Seelingstädt. Diese kurzzeitig 1954 ein-geschlafen, erlebte 1960 ihre „Wiedergeburt“ durch drei Kegelmannschaften und eine Frauengymnastikgruppe. 1975 veranlasste der Rat der Gemeinde den Bau der neuen Kegelbahn. Die Inbetriebnahme ein Jahr später gab dem Kegelsport neuen Auftrieb, so gab es bis 1989 drei Kegelmannschaften von denen zwei in der Kreisliga und eine in der Kreisklasse spielten. 1990 bildete sich dann der SV Seelingstädt mit vier Abteilungen von denen heute aber nur noch Kegeln, Fußball und Gymnastik übrig sind. Unter dem Vereinsvorsitz von Bernd Lange erfolgte zugleich die Mitgliedschaft im Muldental Kreissportbund. Die Abteilung mit ca. 70 Mitgliedern besteht aus vier Wettkampfmannschaften Männer, einer Wettkampfmannschaft Frauen und zwei Wettkampfmannschaften Senioren. Gespielt wird in der Verbandsliga, Bezirksliga, Bezirksklasse, Muldentalliga, Kreisliga und Kreisklasse.

Nach der Wende hatten wir 2 Männermannschaften und eine B-Jugendmannschaft im Punktspielberieb. Der Zwangsabstieg 2003 in die 2. Muldentalklasse, auf Grund einer fehlenden Nachwuchsmannschaft, ließ sich nicht vermeiden. 2017 löste sich die Abteilung Fussball auf.

Unter dem Vorsitz von Herrn Manfred Müller wurde im Jahr 2001 der Heimatverein gegründet. Dieser Verein ist zuständig für die Aufarbeitung der Seelingstädter Geschichte, für die Pflege von historischen Gegenständen und für die Fortführungen von Traditionen.

Seit der Eröffnung des restaurierten Speicher begann eine neue Zeitrechnung.

Nach der Wende 1990 kam eine Fülle von neuen jagdrechtlichen Regelungen auf die ostdeutschen Jäger zu. Anders als nach dem früheren DDR- Jagdgesetz ist heute die Jagd mit dem Grundbesitz verbunden. Das heißt, die Eigentümer von landwirtschaftlichen Grundflächen und Waldbesitzer verfügen über die jagdliche Nutzung dieser Gebiete. Aus dieser Gegebenheit heraus gründete sich 1991 in Seelingstädt eine Jagdgenossenschaft. Den Jägern stehen in eigner Verantwortung und Entscheidung ca. 500 Hektar Fläche für die Jagd zur Verfügung.

Bereits vor 1939 existierte eine Pflichtfeuerwehr in Seelingstädt, über deren Entstehung und Wirken leider nichts bekannt ist. Im Jahr 1939 scheiterte der Versuch eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Nach einer Forderung im Reichsschutzgesetz drohte den männlichen Einwohnern eine Zwangsverpflichtung, so beschlossen 11 vorwiegend jüngere Männer im Januar 1940

die Gründung der freiwilligen Feuerwehr Seelingstädt. In den Kriegsjahren erhielten fast alle Kameraden die Einberufung zur Wehrmacht, ältere Einwohner füllten die Lücken der Löschtruppe. Nach Kriegsende setzten die heimgekehrten Kameraden ihre Ausbildung fort. Mehrere Umsiedler verstärkten die Wehr. Die Technik der Feuerwehr war anfangs in einem kleinen Raum unter dem alten Bürgermeisteramt untergebracht, Mitte der 60er Jahre folgte der Umbau einer Scheune in Eigenleistung der Kameraden, 15 Jahre später entstand das jetzige Gerätehaus, dass 1982 bis 1985 auf Grund der Bereitstellung eines Löschfahrzeuges LF8 durch den Rat des Kreises erneuert werden musste. Im Jahr 2010 feierte die freiwillige Feuerwehr Seelingstädt ihr 70jährigee Jubiläum. 2015 zählte die Wehr 30 Mitglieder, darunter 2 Frauen.

Einen Kleinod zaubern sich viele zur Erholung in der Gartenanlage der Garten-sparte „Frohe Zukunft“. Am Ortsrand gelegen wird den Kleingärtnern hier viel Ruhe und Natur geboten. Bei einem Gartenfest auf dem Festplatz im Zentrum der Anlage werden in geselliger Runde Garten Tipps ausgetauscht.

Die Seelingstädter Herzdamen sind nette Frauen die mit voller Leidenschaft ihrem Hobby frönen. SINGEN heißt bei ihnen das Stichwort. Auf allen Festen in nah und fern - besonders in Seelingstädt - kann man ihnen lauschen. Sie treten ebenfalls bei Geburtstagen oder ehelichen Jubiläen zur Freude aller Gäste auf.